Warum besonders für Mütter mit Kindern außerhalb der Norm das eigene Bauchgefühl wichtig ist


Als unsere Zwillinge gerade ein paar Wochen alt waren, versuchte ich sie durch eine Runde Im-Kinderwagen-Schieben zum Schlafen zu bringen.

Als eine unserer Töchter zu weinen anfing, nahm ich sie aus dem Kinderwagen.

Ich nahm sie ganz nah zu mir auf meinem Arm und sprach ihr beruhigende Worte ins Ohr.

Kurz nachdem ich die kleine Tochter auf meinen Arm genommen hatte, beruhigte sie sich schnell.

Doch es fühlte sich einfach nicht richtig an für unsere Tochter dort zu liegen und nicht bei Mama zu sein.

Was ich gar nicht vorher bemerkt hatte war, dass ein mir bekanntes Ehepaar (beide um die 70 Jahre alt) in meiner Nähe auf dem Bürgersteig gewesen war.
Und da sprach mich die Frau auch schon mit einem süffisanten Lächeln an und sagte: „Yvonne, du weißt doch, dass es Schnuller gibt!“
Und danach lachte sie so ein „He, he, he! – aus meiner Sicht von oben herab.

Später habe ich noch öfter über diese Situation nachgedacht.
Vielleicht kennst du das, wenn bestimmte erlebte Situationen immer wieder in deinem Kopf auftauchen und du darüber nachdenkst (und fühlst).
Ich habe mich vor Allem gefragt, wie es überhaupt dazu kommt, dass andere meinen, sie müssten in solchen Situationen ihren Senf so ungefragt dazu geben.

Vielleicht siehst du es ja anders.
Ich finde es nicht in Ordnung, was diese Frau (mit mir) gemacht hat. Und ich selbst käme in dieser Art und Weise nie im Leben darauf, in so einer Situation so etwas zu sagen.

Anmaßend finde ich so ein Verhalten.

Diese andere Frau wusste zudem, dass die Zwillinge unsere Kinder Nummer 4 und 5 waren. Sie wusste also, dass ich bereits ein wenig Erfahrung mit Kindern hatte – und mit Bedürfnissen von Kindern.

Ungefragte Tipps von anderen

Oft geht es schon los, bevor Frauen schwanger sind. Selbst dann meinen manchmal schon andere, sie wüssten, wann ein guter Zeitpunkt wäre, eine Familie zu gründen oder eben auch nicht.

Es geht schon ganz früh los – im Grunde oft schon bevor Kinder geboren werden.
Die sogenannten guten Tipps von Anderen.

Gerade das Thema Kinder scheint für andere eines zu sein, bei dem andere meinen, sie könnten Müttern, jungen Frauen und Schwangeren für Mütter und Frauen. werdende Mütter.


Andere, die meinen, sie müssten ihren Senf zu deiner Situation dazu geben. Du kennst es wahrscheinlich: sehr viele Menschen meinen, dass sie Müttern sogenannte gute Tipps im Umgang mit ihren Kindern geben müssten (klar auch Vätern, aber ich bin ja MomScanner-Coach).

Vermutlich meinen die ungefragten Tipp-Geber es gut.

Aber es ist fast nie gut.

Warum diese Tipps selten zu dir und deinem Kind passen

 

Denn diese Tipps passen selten zu dir und deinem Kind.
Und dazu kommen sie noch völlig ungefragt.

In einer Zeit, in der du beginnst dich als Mutter und dein Kind kennen zu lernen.
Und in einer Zeit, in der du dich in die Rolle als Mutter einfinden möchtest und darfst.
In einer Zeit, in der du dich womöglich durch die hormonelle Umstellung nach der Geburt oder durchs Stillen

Dazu die Infos über das Internet. Und in Büchern.

Ärzte geben dir Tipps. Homöopathen. Kurs-Leiterinnen. Und und und.

Und gerade, wenn du ein Kind hast, dass nicht unbedingt der Norm entspricht, dann zweifelst du: an dir.

Dass du etwas nicht richtig machst.

Oder das etwas nicht richtig ist.

Und das macht dich innerlich noch unruhiger.

Weil du alles für dein Kind machen möchtest.

Und was dann noch dazu kommt:

Viele dieser „aufgeweckten Kinder“ (begabt, hochbegabt, pfiffig) entsprechen nicht nur intellektuell nicht der Norm.

Nein, sie nehmen auch an emotionalen Reizen mehr auf als andere.

Sie sind für Gefühle besonders offen.

Und können sie auch besonders schwierig oder zumindest nicht besser als andere verarbeiten.

Und dann entsteht häufig eine Spirale.

Es wird gefühlt oder auch real immer schlimmer.

Und das kann jahrelang so bleiben.

Wenn jetzt ein Neurowissenschaftler das hier liest, wird er sicherlich biologische Erklärungen für all das geben können. Das finde ich aber an dieser Stelle unwichtig.

Das Wichtige ist einfach, dass es Dir und deinem Kind gut geht.

Dein Kind sucht deine Sicherheit.

Und du suchst im Grunde genommen auch danach.

Und wo findest du sie?

In dir!

Und aus diesem Gefühl von Sicherheit kannst du Entscheidungen treffen.

Für dich. Dein Kind. Deine Familie.

Wonach entscheidest du dann?

Über das, was du machst und was du denkst?

Nach logischen Grundsätzen?

Nein, du triffst deine Entscheidungen aus deinem Gefühl heraus.

Manche nenne es Intuition.

Andere sagen mit dem Herzen.

Oder aus dem Bauch heraus.

Wenn du eher rational veranlagt bist, möchte ich dir sagen, dass letztendlich die Intuition eine Sammlung aller deiner bisherigen Erlebnisse und Informationen beinhaltet.

Und unser Gehirn ist einfach so unfassbar phänomenal, dass du dir verdammt viel merken kannst (wenn du dir dessen auch nicht immer bewusst bist).

Mütter haben aus ihrer Natur heraus als Mutter ein gutes Gespür dafür, was richtig ist und was nicht.

Und wenn du dich verloren hast (oh klingt das krass), dann solltest du schnell wieder zu dir finden.

Viele Mütter (hoch)begabter Kinder schildern ja, dass die Probleme und Schwierigkeiten erst im Miteinander mit anderen entstanden oder aufgefallen sind.

Das sehe ich als Bestätigung für die Wichtigkeit, bei sich und damit auch bei dem eigenen Kind zu sein.

Ich wünsche mir so sehr, dass immer mehr Mütter sich weniger verunsichern lassen und wieder auf ihr Bauchgefühl – ihr Herz – ihre Intuition hören.

Denn diese Entscheidungen können meiner Meinung nach gar nicht falsch sein (und wenn, dann minimal selten und sind also zu vernachlässigen).

Wenn du das Gefühl hast, du hast diesen Draht zu dir selbst verloren, schau mal hin.

Und übe dich im Vertrauen auf dich selbst.

Fang vielleicht klein an.

P.S. Jetzt könntest du ja sagen oder denken: Jetzt macht Yvonne ja das Gleiche. Sie schreibt, was ich machen soll.

Ehrlich gesagt, sehe ich das nicht so.

Ich bestärke dich in deinem Sein. Dich als Mutter. Du darfst und sollst entscheiden. Und du sollst dich dabei gut fühlen.

Und wenn das für dich so nicht passt. Dann ist das so.

Wenn du Fragen dazu hast, dann melde dich bei mir. Oder schreibe in die Kommentare, was du dazu denkst.

Wenn es keinem schadet, kann es nie falsch sein auf die eigenen Bedürfnisse und die der Kinder zu achten – und danach zu handeln.